Immer mehr junge Menschen süchtig nach Schmerzmittel

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Immer mehr junge Menschen süchtig nach Schmerzmittel Trend-Droge Tilidin: So schnell macht sie abhängig

Immer mehr junge Menschen süchtig nach Schmerzmittel

Trend-Droge Tilidin: So schnell macht sie abhängig

Immer mehr junge Menschen süchtig nach Schmerzmittel

Opioid ist trotz Verschreibungspflicht einfach zu bekommen

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Tilidin gilt als eine der Trend-Drogen unter Jugendlichen – nicht zuletzt, weil es in Texten von Rappern wie Capital Bra gehypt wird. Doch das starke Opioid ist nicht ohne Grund verschreibungspflichtig: Es lässt nicht nur Schmerzen verschwinden, sondern enthemmt, macht angstfrei und high – und oftmals auch aggressiv. Zu welchen gefährlichen Situationen das bei ihm bereits führte, erzählt ein Tilidin-Konsument im Video. RTL-Reporterin Anke Reichardt wollte wissen: Wie einfach kommen junge Menschen auch ohne Rezept an das Schmerzmittel?

Zahl der Tilidin-Verschreibungen stark angestiegen

Tilidin Tagesdosen (DDD) 2010 bis 2019

Die Tabelle der AOK zeigt: Männliche gesetzlich Versicherte zwischen 15 und 20 Jahren bekommen immer mehr Tilidin verschrieben

Wissenschaftliches Institut der AOK

Schon bei legal verschriebenem Tilidin ist der Blick auf die Zahlen bei jungen Männern zwischen 15 und 20 Jahren erschreckend. Aus Daten der AOK geht hervor: Während ihnen 2010 noch 50.000 Tagesdosen verordnet wurden, waren es 2019 bereits 2,27 Millionen Tagesdosen – ein drastischer Anstieg also. Hinzu kommt die illegale Beschaffung über den Schwarzmarkt.

Online-Bestellung ohne Rezept

Die erfolgt zum einen über das Darknet, die „dunkle Seite“ des Internets. Hier findet RTL-Reporterin Anke Reichardt schnell Angebote, bei denen sie pro Tilidin-Tablette nur rund zwei Euro zahlen müsste. Zum anderen stößt sie jedoch auch auf eine vermeintliche Online-Apotheke – angeblich aus Holland – die die Tabletten ohne vorliegendes Rezept eines Arztes verschickt. Dafür müsste Reichardt nur einen medizinischen Fragebogen ausfüllen. Auf der Website wird sie darauf hingewiesen, dass die Bestellung nach Deutschland strafbar wäre, angeboten wird sie aber trotzdem.

Straßenhandel und gefälschte Rezepte

Neben dem Straßenhandel kommen Abhängige außerdem auch über gefälschte Rezepte an das Opioid, erklärt Olaf Schremm vom Drogendezernat Berlin: „Wir haben Rezeptdiebstähle in Krankenhäusern und Arztpraxen teilweise im vierstelligen Bereich gehabt. Sie werden dann mit fiktiven Daten ausgefüllt und in der Apotheke eingelöst.“

Wird man bei solchen illegalen Methoden erwischt, drohen hohe Strafen. Oft sind die ohne Rezept angebotenen Schmerz- und Beruhigungsmittel außerdem aus Krankenhäusern gestohlen und fehlen da, wo man sie braucht.

Arzt und Rapper warnen vor quälender Sucht

Capital Bra warnt vor dem Missbrauch von Tilidin

imago images/Jan Huebner, SpotOn

Maurice Cabanis ist Leitender Oberarzt der Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten am Klinikum Stuttgart. Seinen Erfahrungen zufolge sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, die aus prekären Lebenssituationen kommen, von der Tilidin-Sucht gefährdet. Etwa, wenn sie vernachlässigt oder misshandelt wurden oder sexuelle Gewalt erleben mussten und traumatisiert sind.

„Opioide bringen ein warmes und geborgenes Gefühl, das man zu Hause vielleicht nie hatte und nie gespürt hat”, so Cabanis. Wenn Tilidin dann in der Szene oder in Songs als Superdroge verherrlicht werde, sei dies fatal. Ein Entzug sei je nach Konsummenge quälend, verbunden etwa mit starken Muskelschmerzen, Erbrechen, Unwohlsein, Zittern und Schwitzen.

Auf die Fragen an Künstler, die Tilidin in ihren Songs verherrlichen, bekam RTL-Reporterin Reichardt keine Antwort. Zumindest Capital Bra hat sich inzwischen allerdings öffentlich von der Droge distanziert und warnt in einem Interview mit der NDR-Sendung „STRG_F“: „Du sitzt dann da wie ein vercrackter Junkie. (…) Es ist auf jeden Fall nichts Cooles, macht es auf jeden Fall nicht nach!“ (rka)

Diazepam – Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen

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Diazepam

Der Wirkstoff Diazepam wird angewendet, um körperliche und psychische Spannungs- und Erregungszustände zu behandeln. Auch zur Narkosevorbereitung wird Diazepam eingesetzt. Diazepam gehört zu den Benzodiazepinen.

Diazepam: Wirkstoff-Monographien

Diazepam: Übersicht

Anwendung
Wirkmechanismus
Pharmakokinetik
Dosierung
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Kontraindikation
Schwangerschaft
Stillzeit
AnwendungshinweiseDiazepam

Anwendung

Der Wirkstoff Diazepam wird angewendet, um körperliche und psychische Spannungs- und Erregungszustände zu behandeln. Dazu zählen beispielsweise Angststörungen (orale Anwendung), aber auch akute Angstzustände wie nach einem Herzinfarkt (parenterale Anwendung). Auch zur Narkosevorbereitung vor diagnostischen oder operativen Eingriffen wird Diazepam eingesetzt.

Wegen seiner lang anhaltenden Wirkdauer wird Diazepam nur dann gegen Schlafstörungen angewendet, wenn die beruhigende Wirkung auch am Tag erwünscht ist. Zudem sollte Diazepam als Schlafmittel nur zeitlich limitiert eingesetzt werden.

Diazepam wird aber nicht nur in der Behandlung psychischer Unruhe eingesetzt. Anwendungsgebiete für die muskelentspannende Wirkung sind die Notfallversorgung von bestimmten epileptischen Anfällen (Grand-mal-Anfälle, auch vorbeugend) sowie Fieber-Krämpfe bei Kindern und starken Muskelverkrampfungen wie bei Tetanus-Vergiftungen beispielsweise.

Zudem wird Diazepam intravenös als Antidot bei Chloroquin-Intoxikationen gegeben.

Wirkmechanismus

Diazepam gehört zur Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine. Es wirkt angstlösend, muskelentspannend, krampflösend und beruhigend. Diazepam verstärkt die Wirkung des körpereigenen Neurotransmitters Gammaaminobuttersäure (GABA), der die Erregungsfähigkeit von Nervenzellen reguliert. Dafür bindet Diazepam agonistisch an GABA-A-Rezeptoren. Infolge strömen mehr Chlorid-Ionen in die Zelle. Das führt zu einer gesteigerten Zellmembranspannung und einer verminderten Erregungsfähigkeit der Zelle. So vermindert Diazepam die neuronale Erregung. Damit lassen einerseits psychische Symptome wie Unruhe oder Angst nach. Andererseits lösen sich angespannte und/oder verkrampfte Muskeln.

Pharmakokinetik

Die Wirkung von Diazepam setzt rasch ein und hält 24 bis 48 Stunden an. Darüber hinaus können die Abbauprodukte des Wirkstoffs noch bis zu 80 Stunden nach Anwendung sedierend wirken. Damit gehört Diazepam zu den lang wirksamen Benzodiazepinen. Der Abbau von Diazepam erfolgt vor allem in der Leber. Dabei entstehen die ebenfalls pharmakologisch aktiven Metaboliten N-Desmethyldiazepam (Nordazepam), Temazepam und Oxazepam, die im Harn als Glukuronide erscheinen.

Dosierung

Orale Einnahme

Die Dosierung beträgt 5 bis 10 mg täglich. Die Einnahme sollte bevorzugt abends erfolgen und nicht auf vollen Magen, da es sonst zu einem verzögerten Wirkungseintritt kommen kann. Am Therapieende sollte die Dosierung ausgeschlichen werden.

Zäpfchen

Die Dosierung beträgt einmal täglich 10 mg.

Weitere Dosierungen, auch für andere Formulierungen, sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Diazepam sind typisch für die Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine. Je höher die Dosierung, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Effekten, die sämtlich durch die zentral dämpfende Wirkung begründet sind. Die häufigsten Nebenwirkungen von Diazepam sind Störungen der kognitiven Fähigkeiten inklusive beeinträchtigtem Reaktionsvermögen. Auch Schwindel, Kopfschmerzen, eine erhöhte Sturzgefahr oder Magen-Darm-Beschwerden und Mundtrockenheit sind Nebenwirkungen des dämpfenden Effektes auf das Zentralvervensystem. Zu den schwerer wiegenden unerwünschten Wirkungen von Diazepam gehören Atemprobleme, Blutdruckabfall, verlangsamter Puls (bis zum Herzstillstand) sowie Blasenfunktionsstörungen mit Harnverhalt oder Inkontinenz.

Wechselwirkungen

Der oxidative Abbau von Diazepam erfolgt durch die Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP2C19 und CYP3A. Gleichzeitig angewendete Arzneimittel mit Wirkstoffen, die ebenfalls Substrate der genannten Enzyme sind, können bei gleichzeitiger Anwendung mit Diazepam dessen sedierende Wirkung verstärken und verlängern. Dazu zählen:

  • Cimetidin
  • Omeprazol
  • Disulfiram
  • Ketoconazol
  • Fluvoxamin
  • Fluoxetin

Die gleichzeitiger Anwendung von Diazepam mit folgenden Arzneimitteln kann zu einer gegenseitiger Verstärkung der sedierenden, respiratorischen und hämodynamischen Wirkungen führen:

  • Sedativa, Hypnotika, Narkoanalgetika, Anästhetika
  • Neuroleptika
  • Antiepileptika
  • Anxiolytika
  • sedierende Antihistaminika
  • Antidepressiva, Lithium-Präparate
  • 4-Hydroxybutansäure (Natriumoxybat)
  • HIV-Protease Inhibitoren

Weitere Wechselwirkungen treten in Kombination mit folgenden Medikamenten und Wirkstoffklassen auf:

  • Muskelrelaxanzien (Wirkung wird durch Diazepam verstärkt)
  • Theophyllin (hebt in niedriger Dosierung die beruhigende Wirkung von Diazepam auf)
  • Levodopa (Wirkung wird durch Diazepam gehemmt)
  • Phenobarbital, Phenytoin (können Verstoffwechselung von Diazepam beschleunigen)

Aufgrund des langsamen Abbaus von Diazepam können auch nach Beenden der Behandlung mit Diazepam mögliche Wechselwirkungen auftreten. Bei Patienten, die eine dauerhafte Therapie mit anderen Arzneimitteln erhalten, wie z. B. zentral wirksamen Antihypertonika, β-Blockern, Antikoagulantien oder herzwirksamen Glykosiden, sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher abschätzbar.

Kontraindikation

Der Wirkstoff Diazepam darf in folgenden Fällen nicht angewendet werden:

  • Überempfindlichkeit gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine
  • Abhängigkeitsanamnese (Alkohol, Arzneimittel, Drogen)
  • akute Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- sowie Psychopharmakaintoxikation (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium)
  • Myasthenia gravis
  • schwere Ateminsuffizienz
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • schwere Leberinsuffizienz
  • Neugeborene und Säuglinge bis zum Alter von 6 Monaten

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollte Diazepam nur bei zwingender Indikation angewendet werden. Dabei sollte Diazepam nicht in hohen Dosen und nicht über einen längeren Zeitraum gegeben werden.
Diazepam passiert die Plazenta, akkumuliert im fetalen Kompartiment und kann im Blut des Neugeborenen das Dreifache der maternalen Serumkonzentration erreichen.

Das Missbildungsrisiko nach Anwendung therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft scheint gering zu sein. Allerdings haben einige epidemiologische Studien ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten gezeigt. Ebenso liegen Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor.

Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit oder in hohen Dosen Benzodiazepine erhalten haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln und zeigen postpartale Entzugssymptome. Eine Anwendung während der Geburt kann zum Auftreten des „Floppy-Infant-Syndrome“ führen.

Stillzeit

Diazepam sollte nicht während der Stillzeit angewendet werden, da es in die Muttermilch übertritt und vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert wird als von Kindern oder Erwachsenen. Bei zwingender Indikation sollte abgestillt werden.

Anwendungshinweise

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Diazepam als effizienten, sicheren und kostengünstigen Wirkstoff zur Behandlung von Angststörungen (inklusive Schlafstörungen) und epileptischem Status sowie beim Einsatz in der Palliativmedizin bewertet und in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel (WHO Model List of Essential Medicines) aufgenommen.